Liebe Mitglieder!
Seit der zunehmenden Verbreitung des Coronavirus‘ in Europa und der daraus folgenden Absagen von vielen Messen und Veranstaltungen sowie der Untersagung von größeren Shows und Veranstaltungen in der Schweiz und in Frankreich, erreichen uns viele Anfragen von Mitgliedern und Kollegen.
Dabei sind zahlreiche konkrete Fragen zu Storno- und Absageregelungen, aber auch viele besorgte Nachfragen, welche Auswirkungen das Virus und die Folgen daraus auf unsere Branche haben wird.
Zum ersten Thema, dass sich relativ konkret mit den vertraglichen Beziehungen und rechtlichen Folgen daraus beantworten lässt, haben wir bereits in der letzten Woche zu einem Webinar für unsere Mitglieder eingeladen. Wir werden heute Nachmittag besprechen, welche rechtlichen Regelungen hier greifen und auch versuchen, konkrete Fragen zu beantworten:
Die Aufzeichnung dazu findet Ihr im Anschluss im geschlossenen Forum.
Viel schwieriger sind die Fragen zum zweiten Themenkomplex und der Blick in die Zukunft. Die Lage ist viel zu dynamisch. Besonnene und gut überlegte Entscheidungen sind das Gebot der Stunde. Über die Entwicklung der Situation in den nächsten Wochen können wir nur spekulieren und wir möchten deshalb momentan von vorschnellen allgemeinen Statements oder Forderungen absehen. Was dabei passieren kann, hat sich eindrucksvoll am Statement vom BDKV gezeigt, welches der Verband bereits letzte Woche veröffentlicht hat:
Die Replik folgte auf dem Fuße:
Die eigene Mitgliedschaft revidiert dann zusätzlich noch die Aussage des Verbandes:
Wenn wir die ersten Konzertabsagen in Deutschland erleben, und die Wahrscheinlichkeit solcher Szenarien sind in der letzten Woche deutlich gestiegen, wird die Warnung vom BDKV möglicherweise von der Realität überholt werden, aber auch schon längst verhallt sein.
Ein Problem sehen wir auch in den sozialen Netzwerken. Die Nachrichten über die Auswirkungen von Corona verbreiten sich dort deutlich schneller, als das Virus selbst. Social Media sehen wir in diesem Zusammenhang nicht als Teil der Lösung, sondern als Teil des Problems. Jede Forderung nach Hilfsprogrammen für die Branche, jede Petition die dort gestartet wird, nehmen wir ernst, aber jegliche Forderungen an die Politik werden immer mit der Rückfrage nach konkreten Zahlen beantwortet werden.
Nur konkrete Zahlen sind eine solide Basis. Daher haben die Kollegen vom VPLT in dieser Woche ihre Mitglieder um die Übermittlung ihrer Verlustzahlen gebeten. Wir werden unsere Mitglieder dazu ebenfalls befragen und die Zahlen dann ergänzend zur Verfügung stellen. Immer in der Hoffnung, dass das, was wir gerade sehen, nicht nur die Spitze des Eisberges ist und noch viel mehr unter der Wasseroberfläche verborgen ist. Dabei ist völlig klar, dass das Ermitteln der Verluste ein ebenfalls dynamischer Prozess ist, der ständig fortgeschrieben werden muss.
Nach konkreten Handlungsanweisungen gefragt, können wir unseren Mitgliedern aktuell empfehlen, sich umgehend um ein solides Krisenmanagement zu kümmern. Dabei hat vor allem, die Erhöhung der Liquidität Priorität. Konkrete Maßnahmen dazu sind:
– Eintreiben von offenen Forderungen
– Investitionsstop
– Vorkasse bei aktuellen Jobs
– Überprüfen des Unternehmens auf Einsparpotential (Fahrzeuge, Mieten, Ausgaben für laufenden Betrieb…)
– Gespräche mit Gläubigern über Stundung von Zahlungen
– Genaues Beobachten des Marktes, wo lässt sich evtl. noch Umsatz generieren?
Als Ultima Ratio, bei deutlichen Umsatzeinbrüchen:
– Verzicht auf Unternehmergehalt
– Kapitalerhöhung aus Privatvermögen
Für Arbeitgeber:
– Auszahlungsstop von Überstunden, Überstundenabbau durch Freizeitausgleich
– Angebote an Mitarbeiter freiwillig unbezahlten Urlaub zu nehmen
– Kurzarbeit
wenn weitergehende Maßnahmen erforderlich sind
– Betriebsbedingte Entlassungen
– Verkauf von Anlagevermögen, Rückgabe von Leasingverträgen
Wir werden die Situation weiter im Blick haben und konkrete Maßnahmen im Sinne unserer Mitglieder ausarbeiten. Dazu sind wir auch mit den anderen Branchenverbänden im Gespräch.
#wir #gemeinsam #jetzterstrecht
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